Montag, 15. August 2016

Feiertag Maria Himmelsfahrt


Wir wohnen in einem Teil vom Land an dem heute Feiertag ist.
Da ganz in der Nähe eine Kirche steht die im Namen "Maria" trägt bimmeln die Glocken seit früh am morgen immerwieder.
Ich mag das. Nein, stört mich nicht.
Während die Nachbarin sich gerade eben fürchterlich über den "Krach" aufgeregt hat ....

Schon als kleines Mädchen war dieser Feiertag etwas besonderes für mich.
In der Oberpfalz ein richtig feierlicher Tag, streng katholisch.

Meine Mama aus Ostpreußen.
Um meinen Papa heiraten zu dürfen hat sie sich damals, 1958, umtaufen lassen (müssen).
Im Herzen hat das aber nichts verändert.
Ich war oft mit ihr im evanglischen Gottesdienst. Auch zu Festen in der Pfarrei.
Das wenn die oberpfälzer Oma mitbekommen hat! Oder die Schwägerinnen ... oh weh, da war was los.

Tja, dann Maria Himmelfahrt.
In Nürnberg kein Feiertag. Da kam doch eines tages meine umgetaufte Mama auf die Idee zum Einkaufen hin zu fahren, mit 2 ihrer Mädeln.
Die Zwillingsbuben waren samt Baby in guten Händen beim kath. Papa, der sehr gern seinen Nachwuchs gehütet hat .....
Ein schöner Tag für mich damals.
Und heute morgen dann ein Telefonat mit der Tante, die nun schon 87 Jahre alt ist.

Im Jahr 2016 schimpft sie mich, weil ich damals so was mitgemacht habe .... an einem Feiertag mit meiner Mama, die scheinbar nicht "gut" katholisch geworden war .....

Langsam werde ich weise .... ich hab mirs angehört, mit meinem eigenen Humor ein bisserl diskutiert und lass es nun gut sein .....

Nun, beim sitzen in der Sonne kam mir der Gedanke wie schwer es für meine unkatholische Mama doch gewesen sein muss, damals in der sehr katholischen Oberpfalz ....

Da könnte ich noch mehr erzählen, aber lassen wir es.
Hoffentlich bleibt das den nun hier lebenden Menschen, egal welchen Glaubens oder nicht ... einfach erspart so bevormundet zu werden!


4 Kommentare:

  1. Mit wachsendem Interesse las ich gerade Deinen Post.

    Meine Großeltern mütterlicherseits, kamen aus Breslau. Mein Großvater war katholisch und meine liebe Oma war evangelisch... Sie blieb evangelisch und darüber hinaus wurde die Tochter, also meine Mutter auch ganz selbstverständlich evangelisch getauft. Im zweiten Weltkrieg flohen sie über Berlin dann weiter ins Fichtelgebirge. Dort lernten sich auch meine Eltern kennen. Die Ferien verbrachten meine Schwester und ich gerne in Waldershof in der Nähe von Marktredwitz... Es war eine himmlische Zeit!

    Mit sonnigen Grüßen, Heidrun

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  2. Liebe Elisabeth,

    ich musste schmunzeln als ich gerade dein Posting gelesen habe...denn diese strenge Zeit, kenne ich auch noch aus meiner Kindheit, in einem damals streng katholischem Elternhaus.Kein Wunder das deine Tante immer noch nicht anders denkt, sie ist genau die Generation meines Vaters;-)...man muss sie nehmen und lieben wie sie sind!

    LG Klaudia

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  3. Liebe Elisabeth, wenn es nicht so traurig wäre, könnte man schon fast lachen darüber. Aber es bleibt mir fast stecken.
    Dass Du Dir das heute noch anhören musst, tut mir echt leid.
    glg Susanne

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  4. ...ich wohne direkt an der bayrischen Grenze, die neben mir haben Feiertag, wir arbeiten...obwohl wir hier auch alle katholisch sind, ist immer komischer Tag, zudem weiß heut keiner mehr, dass man an dem Tag nen Weihbüschel macht, der Haus und Hof schützen soll, schade

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